Vielen Dank, dass du dir heute die Zeit genommen hast, ein paar Fragen zu deiner Fotografie von Modellautos zu beantworten.  Wir von der AMAG freuen uns natürlich sehr, dass Modelle aus unserer Palette so perfekt und wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.

1. Du bist noch recht jung, wann hast du mit der Fotografie im Allgemeinen begonnen? Und wie bist du zu diesem Hobby gekommen, wird in deiner Familie viel oder vielleicht sogar professionell fotografiert?

Ich habe die Fotografie schon immer geliebt, schon als ich ganz klein war. Ich erinnere mich, dass ich in den Ferien oft eine eigene Wegwerfkamera benutzen durfte, um mein eigenes Fotoalbum zu erstellen. Dies bereits im zarten Alter von etwa sechs Jahren. Später, als die digitalen Kameras die Welt eroberten, bat ich jeweils meine Eltern, mir ihre Kamera auszuleihen. Mit 18 – 19 Jahren, oder besser gesagt, als ich Instagram beitrat, begann ich mich ernsthaft damit zu beschäftigen.

2. Wie kam es dazu, dass du Modellautos fotografierst?

Ich hatte schon immer eine nostalgische Ader und träumte davon, in den 60er-Jahren zu leben, einen mit Blumen bemalten Minivan zu fahren und die Beatles oder Beach Boys zu hören. Während unserer Ferien in Spanien haben  mir meine Eltern einen mit Blumen bemalten, blauen Minivan (einen Bulli) gekauft. Ich bewahrte ihn über Jahre in meinem Zimmer auf einem Regal auf. An einem Wochenende, nachdem ich meine neue Spiegelreflexkamera erhalten hatte, nahm ich meine gesamte Zimmerdekoration und alles, was sich auf dem Regal befand, heraus in den Garten und fotografierte die Gegenstände mit dem Ziel, eine andere kleine Welt zu erschaffen. Abends habe ich dann mehrere davon auf Instagram gepostet und das Feedback für das Foto des Bullis war wirklich sehr positiv. Die Leute sagten, sie müssten darüber schmunzeln. So habe ich angefangen, diesen Bulli auf alle meine Reisen mitzunehmen und immer mehr Modellautos zu kaufen.  Jetzt sind es vermutlich mehr als 50, die ich insgesamt besitze.

3. Du studierst aktuell Fotografie am London College of Communication, University of the Arts London. Was war zuerst da, deine eigene Fotografie oder entstand der Wunsch, Modellautos zu fotografieren im Rahmen deines Studiums?

Ich denke, die Modellautos hatten doch einen ziemlich grossen Einfluss auf meine Motivation, meiner Leidenschaft nachzugehen. Meine Arbeit war aber immer sehr abwechslungsreich. Eigentlich lustig, die Fotos der Modellautos habe ich nie für meine Projekte an der Universität verwendet. Meine persönliche Arbeit ist ein wenig tiefgründiger, abstrakter. Eine Verbindung zwischen den beiden Bereichen gibt es trotzdem immer. Ein Thema, das ich oft verwende, ist das Wasser. Es kommt beinahe auf allen meinen Fotos vor. Modellautos zu fotografieren ist eher mein Hobby, meine Art, Spass an der Fotografie zu haben und die Leute zum Lachen zu bringen, ohne mich dabei allzu ernst zu nehmen.

London Skies (Foto: Kim Leuenberger)

London Skies (Foto: Kim Leuenberger)

4. Du verwendest immer wiederkehrende Modelle wie den Bulli oder den Käfer von VW, aber auch ein Mini Cooper und eine Vespa sind darunter. Wie kam es zu der Auswahl dieser Modelle?

Es war immer mein Traum, eine echte Nachbildung dieser Modelle in Originalgrösse zu besitzen. Ich bin eine grosse Träumerin und diese Autos rufen alle eine angenehme Art von Sehnsucht nach den 60er-Jahren hervor, insbesondere der Bulli und der Käfer. Sie erinnern mich an Strände mit Surfern und somit an das Abenteuer und das Wasser. Die Minis sind die perfekten kleinen Autos für die Stadt und das Abenteuer auf dem Land. Was die Vespas betrifft, so bin ich selbst immer und überall hin mit meiner echten Vespa gefahren, die mein bevorzugtes Transportmittel ist. Ich liebe den abenteuerlichen Charme, den diese kleinen Autos mit ihrem ausgeprägten Charakter ausstrahlen! Es sind alles starke Persönlichkeiten und ich sehe für jedes Modell eine Art Gesicht vor mir. Dies ist eine etwas seltsame Leidenschaft, aber ich denke, Autoliebhaber verstehen, was ich zu beschreiben versuche.

5. Deine Bilder haben eine spezielle Atmosphäre. Hast du eine bestimmte Art, die Bilder im Nachhinein zu bearbeiten?

Im Grunde genommen verbringe ich sehr wenig Zeit mit Retuschieren, ich versuche mit meiner Kamera alles auf Anhieb hinzukriegen. Im Allgemeinen füge ich einen oder zwei Filter hinzu, damit sich die Farben etwas denjenigen der analogen Fotografie annähern.  Der Blauton ist sehr dominant und ich denke, dies hilft, sich etwas mehr in die Vergangenheit und in die Kindheit zurückzuversetzen.

Algarve's waves (Foto: Kim Leuenberger)

Algarve’s waves (Foto: Kim Leuenberger)

6. Du hast bereits 115‘000 Follower auf Instagram, eine tolle Zahl. Wie konntest du bisher von der hohen Anzahl an Followern profitieren (abgesehen von einer grossen Reichweite)?

Vielen Dank, ja, Instagram ist wirklich ein grossartiges Werkzeug, insbesondere weil ich in London bin. Dank Instagram kann ich auch unglaublich viel reisen, da immer mehr Regionen Pressereisen für Instagram-User organisieren.

7. Wie lange wird deine Ausbildung noch dauern und was sind deine Pläne danach?

Noch anderthalb Jahre. Die Zeit vergeht ja so schnell! Ich möchte an dem weiterarbeiten, was ich zurzeit mache: Ein Buch fertigstellen, für Reisemagazine arbeiten und vor allem noch viel reisen! Ich habe unzählige Projekte und Ideen, aber zurzeit lebe ich lieber von einem Tag auf den anderen!

Copenhagen (Foto: Kim Leuenberger)

Copenhagen (Foto: Kim Leuenberger)

8. Gibt es einen (Reise-)Wunsch im Zusammenhang mit der Fotografie von Modellautos, den du dir unbedingt noch erfüllen möchtest?

Oh ja, noch viele! Zum einen träume ich von einer Reise nach Kalifornien, zum anderen, denke ich, wären Australien und Neuseeland sehr interessant, um meine Ideen im Zusammenhang mit den Modellautos umzusetzen.

Lavender-days-in-Hitchin (Foto: Kim Leuenberger)

Lavender-days-in-Hitchin (Foto: Kim Leuenberger)

Vielen Dank für das spannende Gespräch und weiterhin viel Erfolg, wir werden deinen weiteren Werdegang und deine Traveling Cars mit grossem Interesse weiter verfolgen!

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