Als erste AMAG Lernende überhaupt konntet ihr drei im Rahmen von Young Talents am Weiterbildungskurs «Klimaanlagen inkl. Spülung» teilnehmen. Wie seid ihr zum ersten Mal auf Young Talents aufmerksam geworden?

Frank Pressmann: Wir wurden von unserem Berufsbildner, Roland Schwab, anlässlich der Notenbesprechung darüber informiert, dass wir die erforderlichen Leistungskriterien* erfüllen und darum für die Teilnahme am Young Talents-Programm in Frage kommen.

Philipp Haudenschild: Als wir dann nach weiteren Abklärungen definitiv ausgewählt worden sind, ist die Freude natürlich riesig gewesen. Für uns war es ein enormer Motivationsschub.

Wie ist der Kurs abgelaufen?

Cyrill Schefer: Wir starteten mit einem theoretischen Teil in den Kurs. Für mich war das sehr wertvoll, weil ich noch nicht allzu viel Wissen zum Thema Klimaanlage besass.

Philipp Haudenschild: Die Theorieteile sind aber relativ kurz gehalten, damit man viel praktisch üben kann. Ich persönlich lerne so am meisten und man kann dadurch auch viel von den berufserfahrenen Mechatronikern profitieren.

Cyrill Schefer: Das stimmt. Am Anfang dachte ich, dass am Kurs ausschliesslich Lernende teilnehmen. Ich denke wir können aber viel mehr profitieren, wenn wir mit erfahrenen Mechatronikern im Kurs sitzen.

Was hat euch am besten gefallen?

Philipp Haudenschild: Definitiv das Arbeiten mit den erfahrenen Mechatronikern. Ich habe sehr viel von deren Wissen und Strategien bei der Fehlersuche profitiert.

Cyrill Schefer: Vor allem was die Diagnose angeht, haben wir viel Neues gelernt. Das ist ein Bereich, mit welchem man normalerweise als Lernender nicht sehr stark in Berührung kommt. Im Kurs konnten wir von A-Z eine Diagnose stellen. Das hat Spass gemacht.

Wie haben euch die anderen Kursteilnehmer, die bereits über einen Lehrabschluss und Berufserfahrung verfügen, aufgenommen?

Philipp Haudenschild: Ich glaube zu Beginn bestand auf beiden Seiten noch ein wenig Misstrauen. Das war aber sehr schnell verschwunden. Die Zusammenarbeit hat perfekt funktioniert. Besonders in der Theorie gab es eigentlich kaum Unterschiede, weil wir da ja alle in etwa gleich viel Vorwissen hatten.

Was nehmt ihr persönlich aus dem Kurs mit?

Cyrill Schefer: Ich fühle mich nun allgemein viel sicherer im Umgang mit Klimaanlagen. Das Thema wird in der Lehre nur oberflächlich behandelt. Jetzt traue ich es mir zu, im Betrieb selber mal einen Klimaanlagen-Check durchzuführen.

Philipp Haudenschild: Ich habe sehr viele Fachbegriffe gelernt. Dadurch verstehe ich nun besser, von was die Diagnostiker bei uns im Betrieb jeweils sprechen.

Frank Pressmann: Das Verständnis für die Abläufe und wie man an eine Klimaanlage herangeht, gehören für mich zu den wichtigsten Erkenntnissen. Zudem weiss ich nun, wie man die Geräte richtig handhabt.

«Als nächstes möchte ich mehr zum Thema Motoraufladung erfahren», Frank Pressmann (l.) mit seinen beiden Berufslehr-Kollegen Philipp Haudenschild und Cyrill Schefer bei der AMAG Bern.

«Als nächstes möchte ich mehr zum Thema Motoraufladung erfahren», Frank Pressmann (l.) mit seinen beiden Berufslehr-Kollegen Philipp Haudenschild und Cyrill Schefer bei der AMAG Bern.

Zu welchen Themen würdet ihr in Zukunft gerne mehr erfahren?

Philipp Haudenschild: Ich würde gerne mehr zum Thema Fahrwerk lernen. Das ist ein Bereich, bei dem viel Equipment vorhanden sein muss, damit man darin ausgebildet werden kann.

Frank Pressmann: Die Motoraufladung ist bei mir hoch im Kurs. Der Bereich ändert sich oft und es entstehen laufend neue Möglichkeiten, wie man etwas anders angehen kann.

Was würdet ihr an Young Talents verbessern?

Philipp Haudenschild: Die Bekanntheit des Programms unter den Lernenden muss noch verbessert werden. Die meisten Kolleginnen und Kollegen kennen zwar  grundsätzlich Young Talents, dies jedoch nur oberflächlich.

Cyrill Schefer: Ich zum Beispiel wusste erst Bescheid über die Teilnahmekriterien, als ich sie bereits erfüllt hatte. Ich glaube Young Talents wirkt sehr motivierend. Doch den Lernenden muss auch bekannt sein, was sie leisten müssen, damit sie für eine Teilnahme in Frage kommen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

* Die drei Leistungskriterien für Young Talents sind die folgenden:

  • Mindestens Note 5.0 im aktuellen Semesterzeugnis der Berufsschule
  • Gute Leistungswerte im Lehrbetrieb
  • Eine Durchschnittsnote von über 5.0 über alle bisher absolvierten überbetrieblichen Kurse

 

 

Aktuelles und Hintergründe aus der Welt des Autos. Jetzt abonnieren.

Fügen Sie Ihren Kommentar hinzu

Es gibt noch keine Kommentare.