Mittwoch, 23. Juni 2021

4×4-Antrieb: nicht nur im Winter, wenn es schneit …

O Tannenbaum, o Tannenbaum … du grünst nicht nur zur Sommerzeit, nein auch im Winter, wenn es schneit. – Was soll ein Weihnachtslied im Sommer? Und was hat das mit unserem Blog-Thema 4×4-Antrieb zu tun? Im folgenden Beitrag erfahrt ihr es.

4×4-Fahrzeuge boomen. Nicht nur im SUV-Segment, das viele automatisch mit Allradfahrzeugen in Verbindung bringen (was jedoch nicht immer der Fall sein muss), sondern auch in anderen Fahrzeugklassen. So auch bei den AMAG Marken, die allesamt 4×4-Modelle im Angebot haben. Angefangen in der Kompaktklasse – vom VW Golf 4Motion über den SEAT Leon 4Drive zum ŠKODA OCTAVIA 4×4 -, weiter in der Mittelklasse, beispielsweise der ŠKODA SUPERB 4×4 und der VW Passat 4Motion, im Segment der SUVs – unter anderem der SEAT Ateca 4Drive, den es auch mit Frontantrieb gibt oder der ŠKODA KODIAQ 4×4 – sowie auch bei den Premium-Produkten von Audi, beispielsweise der A3 Sportback, der mit quattro Allradantrieb oder Frontantrieb erhältlich ist. Nicht zu vergessen die VW Nutzfahrzeuge, allen voran der Multivan 6.1 4Motion, und die Fahrzeuge der besonders sportlichen Untermarke von SEAT: CUPRA. Deren extravagantes Modell Formentor 4Drive ist für diesen Bericht Modell gestanden.

Blogautor Emanuel Steinbeck mit dem CUPRA Formentor 4Drive

Die Kernfrage nach diesem Modellüberblick lautet aber immer noch, was ein Weihnachtslied mit dem Sommer und einem Beitrag über 4×4 zu tun hat. Die Antwort darauf: Ob 4×4-Antrieb oder nicht, kann nicht nur für die Wintersaison mit Weihnachtsbaum und verschneiten Strassen entscheidend bei der richtigen Fahrzeugwahl sein, sondern auch für die übrige Jahreszeit. Weshalb?

Es gibt verschiedene Gründe, sich für ein 4×4-Fahrzeug zu entscheiden – sogar im Sommer. Denn Fahrzeuge mit Allradantrieb haben grundsätzlich ein anderes Fahrverhalten als solche mit Front- oder Heckantrieb. Wer schon ein Auto mit Allradantrieb gefahren ist – wir beziehen uns hier auf den 4×4-Antrieb aus dem Volkswagenkonzern, – wird bestätigen, dass das Fahrverhalten respektive das sogenannte Eigenlenkverhalten neutral ausgelegt ist. Das heisst: das Fahrzeug bleibt auch bei Kurvenfahrt stabil auf der Fahrbahn und neigt weder zum Untersteuern (über die Vorderräder schieben) noch zum Übersteuern (über die Hinterräder schieben) – und zwar bei trockener wie auch bei nasser Fahrbahn, natürlich innerhalb der physikalischen Grenzen. Dies ist ein entscheidendes Sicherheits-Plus, entbindet aber Fahrerinnen und Fahrer nicht von der Verantwortung, die Geschwindigkeit und die Fahrweise immer den Verhältnissen anzupassen.

Entscheidend für dieses Fahrverhalten, das nicht nur ein sicheres und komfortables Fahrgefühl vermittelt, sondern die Fahrsicherheit deutlich erhöht, sind verschiedene Faktoren: Einerseits der 4×4-Antrieb, der die Motorkraft von der angetriebenen Vorderachse nach Bedarf auf die normalerweise nicht angetriebene Hinterachse leitet und so zwischen den beiden Achsen verteilt. Verbunden mit der elektronischen Differenzialsperre, welche die Antriebskraft zwischen den Rädern verteilt, entsteht so eine jederzeit ausgewogene Kraftverteilung über alle vier Räder. Andererseits trägt auch die Gewichtsverteilung und das etwas höhere Gesamtgewicht dazu bei, das Fahrzeug stabil und sicher auf der Fahrbahn zu halten.

Richtig in seinem Element ist der 4×4-Antrieb bei rutschiger Fahrbahn, zum Beispiel, wenn starker Regen fällt oder die Strasse mit Laub bedeckt ist. Und ebenso im steilen Gelände oder auch, wenn man einmal «off-road» auf unbefestigten Wegen unterwegs ist – zum Beispiel bei der Zufahrt zum Ferienhäuschen auf der Alp. Und natürlich, wenn Schnee auf der Fahrbahn liegt und sich der Allradler als «Raupenfahrzeug» zu erkennen gibt, das ohne Schwierigkeiten durch den Schnee pflügt. Auch hier tragen aber Fahrerinnen und Fahrer die Verantwortung dafür, ihre Fahrweise den Verhältnissen anzupassen, denn die physikalisch gesetzten Grenzen können nicht ausgeschaltet werden.   

Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag: Wenn die permanent angetriebene Vorderachse auf losem Untergrund steht, neigen die Vorderräder insbesondere bei Nässe zum Durchdrehen. Dank dem 4×4-Antrieb mit der stufenlosen Kraftübertragung und der elektronischen Differenzialsperre arbeitet sich das Fahrzeug ohne Probleme heraus – wenn die dann auch angetriebene Hinterachse auf befestigtem Grund steht, sogar umso rascher.

Eine andere Fähigkeit, die Allradfahrzeuge neben ihrem sicheren und ausgewogenen Fahrverhalten auszeichnet, ist der Anhängerbetrieb. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Fahrzeug mit einer Anhängerkupplung ausgerüstet ist. Vor allem gegenüber frontgetriebenen Fahrzeugen bieten Allradfahrzeuge beim Ziehen von Anhängern – beispielsweise einem Pferde-, einem Auto- oder einem Bootsanhänger – klare Vorteile, insbesondere in Kombination mit einem automatischen DSG-Getriebe. Während bei Autos mit Frontantrieb die Vorderräder dazu neigen, beim Anfahren durchzudrehen – vor allem, bei Steigungen -, bewegt sich das Allradfahrzeug mühelos vorwärts. Auch hier kommt die Funktion der Lamellenkupplung mit der stufenlosen Kraftverteilung zwischen der Vorder- und Hinterachse zum Zug, die ein sicheres und stabiles Vorankommen garantiert. Fahrerinnen und Fahrer dürfen dabei nur nicht vergessen, dass sie einen Anhänger hinter sich herziehen. Dies kann nämlich durchaus passieren, weil der Anhängerbetrieb mit einem 4×4-Fahrzeug so leicht vor sich geht.        

Vor- und Nachteile 4x4-Antrieb

+ Mehr Sicherheit und Fahrkomfort im Winter wie auch im Sommer
+ Stabilität auf der Fahrbahn bei allen Wetterbedingungen
+ Klare Vorteile beim Anhängerbetrieb (bedingt eine Anhängerkupplung)

– Mehrpreis, der sich jedoch beim Leasing nicht allzu gross auswirkt

Mit der zunehmenden Tendenz zu Elektrofahrzeugen lässt sich auch die Frage stellen, ob die Kundinnen und Kunden sich bei einem solchen Fahrzeug für einen Allradantrieb oder einen Front- beziehungsweise Heckantrieb entscheiden sollen. Technisch ist ein Allradantrieb auch hier problemlos möglich: Elektrofahrzeuge mit der Volkswagen Konzern-Technologie haben einen Elektromotor für die Vorderachse und einen für die Hinterachse.

Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung ist letztlich der Einsatzzweck des Fahrzeugs und ob die Käuferinnen und Käufer gewillt sind, den Mehrpreis für den 4×4-Antrieb zu bezahlen. Für Autobesitzerinnen und Besitzer, die sich praktisch ausschliesslich in städtischen Gebieten bewegen, ist ein front- oder heckangetriebenes Fahrzeug wahrscheinlich die passende Wahl. Für Autofahrerinnen und Autofahrer, die überall unterwegs sind oder / und solche, die einen Anhänger mit ihrem Fahrzeug ziehen möchten, ist der 4×4-Antrieb die richtige Entscheidung.     

Um die anfangs gestellte Frage mit einer Antwort abzuschliessen: Der 4×4-Antrieb ist mit Sicherheit eine lohnende Investition. Er kostet zwar bei der Anschaffung etwas mehr, was bei einem Leasing in der Monatsrate jedoch nicht sonderlich stark ins Gewicht fällt. Zudem schaltet sich der Allradantrieb der AMAG Fahrzeugmodelle nur dann automatisch zu, wenn er benötigt wird und verbraucht deshalb nicht wesentlich mehr Treibstoff. Dafür hat man den praktischen und sicheren 4×4-Antrieb immer dabei, wenn man ihn braucht – nicht nur im Winter, wenn es schneit.

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