1. Warum ist ein Wechsel von Sommer- auf Winterreifen notwendig?

Mit Sommer- und Winterreifen verhält es sich ähnlich wie mit einem Sommer- und einem Winterschuh. Niemand kommt auf die Idee, im Winter im tiefen Schnee mit einem leichten Sommerschuh und einer dünnen sowie glatten Sohle unterwegs zu sein. Umgekehrt würde auch niemand im Sommer einen warmen, gefütterten Stiefel mit dicker Sohle tragen.
Technisch gesehen ist das Ganze bei einem Reifen bedeutend komplexer. Wie sich Reifen auf der Strasse und bei unterschiedlichen Wetterbedingungen verhalten, hängt mit den verschiedenen Inhaltsstoffen und Reifenprofilen zusammen. Das heisst, ein Winterreifen und ein Sommerreifen unterscheiden sich und werden auf die jeweiligen Bedingungen zugeschnitten speziell entwickelt. So ist beispielsweise bei einem 60 Grad heissem Strassenbelag ein anderer Reifen gefordert als bei einem Strassenbelag, der nur Null Grad aufweist und nass ist.

2. Welche besonderen Eigenschaften haben Winterreifen?

Der Winterreifen unterscheidet sich gegenüber dem Sommerreifen in der Profilgestaltung wie auch in der Gummimischung. Der Winterreifen bleibt gegenüber dem Sommerreifen auch bei tiefen Temperaturen weich und elastisch. Das bedeutet auch, dass ein Sommerreifen nur schon aufgrund der tiefen Aussentemperaturen Sicherheitsnachteile gegenüber einem Winterreifen besitzt. Ausserdem sollte deshalb auch auf ein Ausfahren von Winterreifen bis nach Ostern, wenn die Temperaturen im Frühling wieder ansteigen, verzichtet werden.

Zur allgemeinen Funktionsweise von Reifen ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass ein Auto mit einem Durchschnittsgewicht von heutzutage etwa 1.5 Tonnen auf vier handtellergrossen Flächen steht und dass die vier Reifen somit das Gesamtgewicht des Fahrzeugs tragen. So haben die Reifen zum einen eine Komfort- aber vor allem eine Sicherheitsfunktion, da sie für den sicheren Verbleib des Fahrzeugs auf der Strasse zuständig sind.

3. Ist es eigentlich gesetzlich vorgeschrieben, Winterreifen zu montieren?

In der Schweiz gibt es bis auf eine Mindestprofiltiefe keine gesetzlichen Bestimmungen zur Bereifung. Grundsätzlich können Fahrzeugführer bei unzweckmässiger Bereifung, das heisst Sommerreifen im Winter wie auch Winterreifen im Sommer, bei Unfällen oder wenn Grundverkehrsregeln missachtet werden, haftbar gemacht werden. Es gibt auch Beispiele, bei welchen die Versicherungen bei Schadenfällen den Fahrzeugführer am Schaden beteiligen. Das können bei Unfällen mit Personenschaden oder sehr grossen Sachschäden schnell immense Summen sein. Wir empfehlen dringend die richtige Bereifung zur entsprechenden Jahreszeit.
Unsere Empfehlung zu den Mindestprofiltiefen ist aufgrund von Bremswegverhalten und Eigenschaften bei Aquaplaning dahingehend: im Winter nicht unter 4 mm Profiltiefe bei Winterreifen und im Sommer 3 mm bei Sommerreifen. Bitte verzichten Sie aufgrund von Sicherheitsaspekten für Sie und für die anderen Verkehrsteilnehmer auf das Ausfahren von Winterreifen im Sommer.

4. Es gibt eine grosse Anzahl verschiedener Reifenprofile, worin bestehen die Unterschiede und was hat die AMAG im Sortiment?

Bei der AMAG führen wir ausschliesslich Premiumprodukte. Unsere Reifen verfügen über die notwendigen Eigenschaften, die ein sicheres Fahren auch bei winterlichen Verhältnissen ermöglichen. Der Kunde erhält nach einer eingehenden Beratung in einem Betrieb vor Ort, einen auf seine Bedürfnisse und Fahreigenschaften zugeschnittenes Produkt.
Zu den unterschiedlichen Reifen ist zu sagen, dass wir verschiedene Marken wie Continental, Uniroyal, Gislaved, Michelin. Pirelli und Dunlop im Sortiment haben. Es gibt bestimmte Reifen, die entweder auf ein spezifisches Fahrzeug Modell oder aber auf den jeweiligen Fahrstil zugeschnitten sind. Grundsätzlich empfehlen wir eine Beratung in einem unserer Markenbetriebe, da es für die Wahl des richtigen Reifens unabdingbar ist, das Fahrzeug und auch die spezifischen Fahreigenschaften des Fahrers zu kennen. So kann gewährleistet werden, dass der Kunde ein qualitativ hochwertiges und damit sicheres Produkt erwirbt.

5. Wie weiss der Kunde, was sinnvoll für ihn ist?

Wie zuvor erwähnt, bewegt sich das Fahrzeug mit Hilfe seiner Reifen sicher auf der Strasse. Bedenkt man nun, was ein Reifen alles bei verschiedenen Witterungsbedingungen aushalten muss, wäre es der falsche Ansatz, an Qualität und somit auch an der eigenen Sicherheit zu sparen. Die Empfehlung ist dahingehend, sich bei einem Fachbetrieb eingehend beraten zu lassen und sich nicht auf ein Billigangebot einzulassen und damit ein enormes Sicherheitsrisiko einzugehen. Liest man beispielsweise unabhängige Testberichte über die verschiedenen Produkte, so kann man bei einem günstigen Angebot vielleicht ein paar Franken sparen. Betrachtet man aber auf der anderen Seite den Umstand, dass man mit einem solchen Produkt zum Teil fahrlässig mit seinem eigenen oder dem Leben von anderen Verkehrsteilnehmern spielt, so ist hiervon dringend abzuraten. An einem Fussgängerstreifen kann es für Fussgänger entscheidend sein, ob man rechtzeitig anhalten kann oder nicht.

6. Es gibt auch Kombireifen, die den Fahrbetrieb Sommer/Winter abdecken, was ist davon zu halten?

Unabhängig davon, welcher Hersteller diese Reifen produziert, geht man mit einem Reifen, der versucht einen grösseren Temperaturbereich und unterschiedlichste Witterungsverhältnisse abzudecken, immer auch einen Kompromiss ein. Bezieht man die vorab genannten sicherheitsrelevanten Aspekte mit ein, so ist hier eindeutig von einer solchen Kompromisslösung abzuraten.

Urs Lehmann im Teilelogistikzentrum (TLZ) in Buchs ZH

Urs Lehmann im Teilelogistikzentrum (TLZ) in Buchs ZH

7. Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ist seit dem 1. November 2014 für alle neu zugelassenen Personenwagen Pflicht, wie ist die AMAG resp. wie sind deren Betriebe hier aufgestellt?

In allen unseren Fahrzeugen, die gesetzlich ein solches System haben müssen, ist ein System installiert und es muss kein Fahrzeug nachgerüstet werden. Zur Erklärung: Es gibt zwei Arten von Systemen. Beim passiven System (wird bei den meisten unserer Fahrzeuge angewendet) werden zur Messung im Fahrzeug bereits bestehende Installationen wie ABS verwendet. Bei einem Aktiven System muss jedes Rad (Sommer- und Winterrad) mit einem Sender ausgerüstet sein. Daher ist dieses System in der Anschaffung, im Unterhalt, wie auch bei jedem Radwechsel kostenintensiver.
Trotz RDKS ist unsere Empfehlung, den Reifendruck beim Tanken in regelmässigen Abständen zu überprüfen.

8. Heutzutage ist im Handel oftmals eine Konkurrenz durch das Internet spürbar, gilt das auch bei den Reifen? Welche Massnahmen trifft die AMAG hier?

Es gibt diverse Plattformen im Internet, über die man Reifen beziehen kann. Aber auch hier ist wieder auf die sicherheitsrelevanten Aspekte zu verweisen. Sparen ist sicher ein wichtiger Aspekt, doch sollte aus den vorab genannten Gründen nicht beim Reifen auf Kosten der Sicherheit gespart werden und der Reifen bei einem unserer Händler bezogen werden. Man weiss hier, woher der Reifen kommt, wie alt er ist, dass er auf jeden Fall auch für die europäischen Strassen und ihre Beschaffenheit produziert worden ist. Unsere Preise sind Marktkonform und beinhalten eine kompetente Beratung. Bei einem Reifenschaden aufgrund der Überfahrung eines Gehsteiges oder eines Nagels kommt die zweijährige AMAG Reifengarantie zum Zug. Ausserdem haben Sie als Kunde auch nach dem Kauf einen Ansprechpartner, bei dem Sie jederzeit willkommen sind. Wir empfehlen, die Reifen bei Ihrem Markenbetrieb zu beziehen und montieren zu lassen.

9. Wie sieht aktuell die Verfügbarkeit von Winterreifen bei der AMAG aus?

Unsere Betriebe vor Ort haben die auf die Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Kunden zugeschnittenen Reifen an Lager, so dass der Kunde sein ideales und qualitativ hochwertiges Produkt erhält. Es empfiehlt sich, möglichst frühzeitig einen Termin beim Betrieb in der Nähe zu vereinbaren.

Besten Dank für das informative und spannende Gespräch!

 


Aktuelles und Hintergründe aus der Welt des Autos.
 Jetzt abonnieren.

Fügen Sie Ihren Kommentar hinzu

Es gibt noch keine Kommentare.