Klar ist: Der Mobilitätsmarkt wird sich in den kommenden Jahren durch Entwicklungen wie Elektromobilität, Carsharing oder autonomes Fahren fundamental verändern. Innovation ist daher unerlässlich, damit die AMAG als grosse Mobilitätsanbieterin auch in Zukunft erfolgreich sein kann. Doch wie können Innovationen (erfolgreich) betrieben/gefördert werden? Da die meisten Innovationen nicht auf brillanten Ideen einzelner Genies, sondern auf Teamarbeit und systematischen Prozessen basieren, hat das AMAG Innovation & Venture LAB den Innovation Scouting Prozess entwickelt.

Mit dem Innovation Scouting wird gezielt nach neuen Trends, interessanten Entwicklungen und vielversprechenden Startups gesucht. Damit werden einerseits Ideen für neue zukunftsfähige Geschäftsmodelle generiert, andererseits dient das Scouting auch als Basis um das Kerngeschäft der AMAG zu transformieren und als Impulsgeber für die verschiedenen AMAG Bereiche. Die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen und die Investition in Startups sind deshalb bei der AMAG keinesfalls dem Zufall überlassen. Vielmehr handelt es sich beim Innovation Scouting um eine systematische Evaluation, anhand derer transparente und nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden.

Ideengenerierung – Kundenprobleme als Ausgangspunkt für Innovation

Am Anfang des Prozesses steht die Ideengenerierung. Ideen gibt es wie Sand am Meer, doch welche Idee oder welches innovative Startup ist vielversprechend und passt wirklich zur AMAG?

Um passende Ideen zu generieren, arbeitet das LAB mit diversen Techniken. Eine davon ist der «Deep Dive». Hier wird tief in ein Themenfeld eingetaucht und nach Kundenproblemen und unbefriedigten Bedürfnissen gesucht, die von der AMAG mit einer neuen Dienstleistung oder der Anpassung eines bestehenden Produkts gelöst werden können. Das LAB analysiert, welche Bereiche die AMAG und der Volkswagen Konzern bereits abdecken und wo es noch Potenzial gibt. Zum Einsatz kommt dabei auch der User Centered Design-Ansatz (kurz UCD).

Grafik UCDEine weitere Methode zur Herleitung interessanter Ideen ist das internationale Screening von neuen Startups sowie der Medienlandschaft. So erfährt das LAB, welche der prognostizierten Trends tatsächlich im Markt umgesetzt werden und welche der angebotenen Services auf eine grosse Nachfrage stossen. Diese Erkenntnisse sind wertvoll, denn so können erfolgreiche Geschäftsmodelle aus dem Ausland an die Begebenheiten der Schweiz adaptiert, weiterentwickelt und bei uns in den Markt eingeführt werden.

Neben den genannten Instrumenten ist auch ein breites Netzwerk von Vorteil. Die Startup- und Innovationsszene ist eng verknüpft, weshalb das LAB sein Netzwerk pflegt und durch Auftritte an Messen und Events erweitert.

Innovation: Messestand des AMAG Innovation & Venture LABs an den startup days Ende Juni in Bern.

Messestand des AMAG Innovation & Venture LABs an den startup days Ende Juni in Bern.

Daraus resultierende Ideen oder interessante Startups werden in die Evaluationsphase überführt. Diese besteht aus zwei Barrieren, sogenannten «Gates»:

Gate 1 – «Strategic Fit»: Welche Idee passt zur AMAG?

Wenn man Ressourcen zielgerichtet einsetzen will, ist es wichtig, Ideen früh zu selektionieren. Dazu wird der Mehrwert für die AMAG abgeschätzt und Ideen werden allenfalls aussortiert. Zur Beurteilung des «Strategic Fit» zieht das LAB sieben Kriterien heran und bewertet die Idee entsprechend mit einem bis sieben Punkten. Zu den Kriterien gehören beispielsweise der Bezug zum Schweizer Markt, der Kundennutzen sowie der Nutzen für die AMAG.

Nach der systematischen Bewertung der Idee wird sie mit einer klaren Empfehlung vor dem Management gepitcht. Sieht auch das Management Potenzial in der Idee, so
folgt Gate 2.

Innovation: Eine Idee oder Investitionsmöglichkeit muss zwei «Gates» passieren, um bei der AMAG als Geschäftsmodell weiterverfolgt zu werden.

Eine Idee oder Investitionsmöglichkeit muss zwei «Gates» passieren, um bei der AMAG als Geschäftsmodell weiterverfolgt zu werden.

Gate 2 – Chancen/Risiken: Wo besteht am meisten Potenzial?

In dieser Phase geht die Analyse tiefer: Wie sieht die Erfolgswahrscheinlichkeit konkret aus? Welches sind die grössten Chancen und Risiken der Business Idee? Um diese Fragen fundiert zu beantworten, werden wiederum sieben Kriterien herangezogen, wie zum Beispiel die Marktsituation, die Alleinstellungsmerkmale des Angebots (USP), das Businessmodell, das Timing etc.

Nach dieser detaillierteren Analyse lässt sich die Initiative oder das Startup einordnen. Die vielversprechendsten Projekte passieren Gate 2 und schaffen es ins Portfolio des LAB.

Idee evaluiert – Wie weiter?

Die besten Ideen im Portfolio werden anschliessend konkret angegangen: Kann und will die AMAG ein Geschäftsmodell eigenständig aufbauen, wird daraus ein Innovationsprojekt. Handelt es sich um eine Investition in ein bestehendes Startup, so werden Verhandlungen mit dem Startup angestossen.

Das AMAG Innovation & Venture LAB leistet damit einen wichtigen Teil, dass die AMAG auch zukünftig im Mobilitätsmarkt erfolgreich sein wird.

Über das LAB

Das AMAG Innovation & Venture LAB arbeitet an neuen eigenständigen Geschäftsmodellen wie zum Beispiel dem Auto Abo Clyde. Zudem verwaltet das LAB die Beteiligungen der AMAG an Startups wie autosense, das die intelligente Vernetzung von Autos vorantreibt,  der Stratos Technologies AG, die eine Software anbietet, um Garagendienstleistungen zu vergleichen, oder Kopernikus, das Nachrüstlösungen im Bereich des autonomen Fahrens erforscht.
Mehr Informationen auf amag-group.ch/lab

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